Die letzte Referenz ist hochgeladen und am Mittwoch wird’s dann das erste Mal ernst – Interviewtermin mit der Agentur. Ein bisschen Bammel hab ich schon, ehrlich gesagt. Vor allem, weil sich mein sowieso schon exzellentes Englisch über die Monate des Nichtgebrauchs exponentiell verschlechtert hat. Aber sei’s drum. Ich werde das schon schaukeln, und wenn’s sein muss, ich hab ja auch Hände und Füße.
Jedenfalls ist nun Schluss mit vollgerotzten Pullovern und viel zu großen blauen Augen, denen man hilflos ausgeliefert rein gar nichts abschlagen konnte. Ein bisschen wehmütig war ich schon, als ich auf den Heimweg an Hannabär dachte, die den Ausblick von meinen Schultern nie wieder missen wollte. Und an Steini, der als „echter wilder Tiger“ regelmäßig versuchte, mir das T-Shirt auszuziehen. Und - natürlich - an Minou, mein Klammeräffchen, die selbst beim Essen immer sehnsüchtig meinen Schoss suchte.
Natürlich gab’s auch Abschiedsgeschenke. Ich hab den süßen Scheißern extra eine große Ladung Muffins gebacken, damit sie mich schön lange in Erinnerung behalten.
Rezept für 12 Muffins:
240 g Mehl
1/2 TL Natron , 2 TL Backpulver , 1 Pck. Puddingpulver (Vanille), 140 g
Zucker, 1 Ei, 80 ml Öl, 250 ml Buttermilch oder Sahne, 1 Vanillezucker,
Süßigkeiten (Smarties oder Liebesperlen).
Erst die
trockenen Zutaten mischen. In einer Extraschüssel den Zucker mit dem Ei
schaumig rühren. Die restlichen nassen Zutaten dazugeben und zum Schluss die
trockenen Zutaten unterheben. In eine Muffinform füllen (ich lege sie immer
noch mit Papierförmchen aus, sieht netter aus) und bei 180°C ca. 16-18 Minuten
backen.
Nach dem
Backen mit Zuckerguss bestreichen und mit Smarties oder Liebesperlen verzieren
(evtl. auch Gummibärchen oder Schokoglasur).
Und sogar ich hab ein
ganz tolles Geschenk bekommen: ein englisches Kinderbuch und eine Collage, die
ihr auf den unteren Bild sehen könnt.
"Liebe
Sarah, wir werden dich sehr vermissen und wünschen dir eine tolle Zeit in
Amerika. Deine Kinder aus dem Schlumpfenland."
Ich würde gerne Bilder von mir
mit den kleinen Scheißerchens einstellen, kann ich aber nicht, weil ich den
Eltern versprochen habe, die Bilder (außer in meinem Vorstellungsvideo) nicht zu veröffentlichen.
Ansonsten bin ich jetzt schon
total aufgeregt und hoffe einfach nur inbrünstig, dass ich so schnell wie möglich
freigeschalten werde und eine Traumfamilie aus Kalifornien sich in mein chaotisches
Wesen verliebt.
Am Santa Monica Beach
Sandkuchen backen und den Hollywoodboulevard bei Sonnenuntergang entlanglaufen –
das wär doch was. Aber jetzt überquere ich erst mal den Wohnheims Flur zur
Küche und freue mich über die Sonne, die den frühen Sonntag bestrahlt.
Bye, bye
Eure Sarah
PS: Nächstes Mal berichte ich
euch, welche Hürden ich bewältigen musste, um nun endlich vollkommen qualifiziert
zu sein. Und was man sonst noch so über Au Pair in Amerika wissen sollte.